Bildungspartnerschaft mit der Metall-Innung Stg.

Was lange währt, wird endlich gut…

Feierliche Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft zwischen der Metall-Innung Stuttgart und der Körschtalschule

Am 30.11.2010 wurde in der Turn- und Versammlungshalle im Rahmen eines feierlichen Festaktes die Bildungspartnerschaft zwischen der Metall-Innung Stuttgart und der Körschtalschule besiegelt.

Begonnen hat alles mit der Gründung des „Arbeitskreises Hauptschule“ im Oktober 2007, dem außer Schülerinnen und Schüler, Eltern, Schulsozialarbeit und Lehrerinnen und Lehrer der Körschtalschule auch noch Herr Hemmerich als Vertretung der Bezirksverwaltung, Herr Baur und Herr Gehring (später Herr Marmonitis) von der Plieninger Leistungsgemeinschaft und Herr Pflüger von „Birkach Aktiv“ angehörten und der sich zum Ziel machte, die Zusammenarbeit zwischen Schule und örtlichen Betrieben und Institutionen zu verbessern. Dieser Arbeitskreis trifft sich seither regelmäßig mit zum Teil etwas variierter Besetzung. Im Jahre 2008 kamen erstmalig Herr Schauder, dann auch Herr Jäger von der Metall-Innung hinzu. Hieraus entwickelte sich eine gute Partnerschaft, die nun in der Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft ihren Höhepunkt findet. Unterstützt wurde das Vorhaben von der IHK und der Handwerkskammer; Herr Elsner begleitete das Entstehen der Bildungspartnerschaft und nahm am Runden Tisch teil, an dem die Kooperationsvorhaben schriftlich fixiert wurden.
Eine Bildungspartnerschaft ist eine Kooperation zwischen einer Schule und einem Unternehmen, die über die üblichen Praktika hinausgeht.

So wurden in der schriftlichen Vereinbarung folgende Kooperationsvorhaben festgelegt:

Berufsinformation über Metallberufe durch die Metall-Innung in Klasse 7
Der Besuch der Bildungsakademie der Handwerkskammer Region Stuttgart in Klasse 8
Die Teilnahme am Berufswegeplanspiel in Klasse 8
Die Durchführung eines Eignungstests bei der Metall-Innung in Klasse 8
Die Durchführung einer Projektarbeit im Rahmen der Projektprüfung in Klasse 9
Die gemeinsame Teilnahme am Arbeitskreis Hauptschule
Praktische Eltern- und Lehrerfortbildungen

Mit diesen Vorhaben wird nicht nur der Hauptschulstandort Plieningen gestärkt, sondern das oberste Ziel der Berufswegeplanung, nämlich für alle Schülerinnen und Schüler der Körschtalschule einen Ausbildungs- oder Schulplatz zu sichern, optimiert und vorangetrieben!

Es bleibt nun noch zu sagen, dass es nicht bei dieser einen Bildungspartnerschaft bleibt, denn die nächste ist bereits auf den Weg gebracht. Wohl erstmalig im Stadtgebiet Stuttgart wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 eine Bildungspartnerschaft mit den örtlichen Betrieben und Institutionen unterzeichnet werden. In diesem Sinne: Was lange währt…

Stefanie Lenuzza, 04.01.2011

Download des Vertrages [93 KB]

Artikel s´Blättle

Körschtalschule plant langfristig
Bildungspartnerschaft mit Metall-Innung besiegelt

Vor Kurzem hatten die Metall-Innung Stuttgart und die Körschtalschule (Grund- und Hauptschule) Plieningen im Rahmen einer Feierstunde eine Bildungspartnerschaft besiegelt. Damit ist ein mehr als drei Jahre dauernder Vorgang zu einem glücklichen Abschluss gelangt – die Schüler werden zukünftig verstärkt sowohl individuell als auch praktisch gefördert, wie Ulrike Brittinger, Leiterin des Staatlichen Schulamts Stuttgart in ihrer Ansprache ausführte.

Die Feierstunde in der Körschtalschule fand unter Beteiligung zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens, der Beteiligten selber, aber eben auch zusammen mit Schülern und Lehrern in der Turn- und Festhalle statt. Dieser Schlusspunkt einer schon bislang erfolgreichen Kooperation sei ein Weg der Beteiligung und Einbindung zahlreicher Freunde, Förderer und Sponsoren gewesen: Schulleiterin Regine Hahn verwies auf die überaus starke und nachhaltige Vernetzung der Schule im Leben des Stadtbezirks – und darüber hinaus.

Eine starke Vernetzung
Ausbildung sei ein „goldenes Armband“: gleichermaßen wertvolle Gabe wie Verpflichtung, Bindung. Mit diesem Bild eröffnete Ulrike Brittinger, Leiterin des Staatlichen Schulamts Stuttgart, ihre Ansprache. Sie verwies darauf, dass die Grundlage dieser Bildungspartnerschaft eine Vereinbarung zwischen der Landesregierung und Vertretern der Wirtschaft vom November 2008sei. Eine Bildungspartnerschaft sei eine langfristig angelegte Kooperation zwischen einer Schule und einem Unternehmen, die über die üblichen Praktika hinausgehe. Brittinger erinnerte aus gegebenem Anlass an die Stärken der Hauptschule: Diese habe bereits früher noch als andere Schultypen das „soziale Lernen“ in ihr Portfolio aufgenommen – die starke lokale und soziale Vernetzung der Körschtalschule biete dafür ein Beispiel.

Das Problem der nicht gerade üppig vorhandenen Ausbildungsplätze könne diese Vernetzung aber auch nicht ausreichend lösen. Anders die Bildungs-Partnerschaft. Während die Schüler nun bereits ab dem Ende der Klasse 5 verstärkt auf die Themen Berufswahl und Ausbildung vorbereitet würden, habe der Bildungspartner verstärkt die Möglichkeit, sich einzubringen, so Brittinger. Die Partnerschaft der Metall-Innung mit der Körschtalschule sei bereits die 17. Bildungspartnerschaft in Stuttgart. Sie würden den Hauptschulstandort Plieningen stärken, denn die Körschtalschule sei ja keine Werkrealschule – auch wenn alle Vorbereitungen zum Besuch jener Bildungseinrichtung in Plieningen stattfinden können, so Brittinger. Damit könnten Schüler jetzt noch verstärkt „Zukunft und Selbstvertrauen gewinnen“. Sie werde gern die Bildungspartnerschaft unterstützen und hoffe auf eine lange Partnerschaft, bei der sie ja jetzt quasi „Trauzeugin“ geworden sei, so Brittinger. Zum Schluss ihrer Ausführungen erinnerte sie daran, dass ihr sehr daran gelegen sei, weitere Bildungs-Partner zu gewinnen: von der Plieninger Leistungsgemeinschaft (PLG) bis zur örtlichen Verwaltung.

Vom Schlosser zum Metallbauer
Dem nachzukommen versprach der nachfolgende Redner: Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich betonte, dass sich die Verwaltung bereits jetzt als Bildungspartner sehe – und dieses Anliegen auch weiterhin intensiv unterstützen werde. Der Übergang von der Schule in den Beruf sei ja ein „sensibles Thema“, das nicht nur stets reibungslos vonstatten gehe. In diesem Zusammenhang dankte er den Erwachsenen, die bereit seien, die Jugendlichen an die Hand zu nehmen und auf deren Weg ein Stück zu begleiten.

Walter Jäger, der stellvertretende Obermeister der Metall-Innung Stuttgart, skizzierte die Entwicklung der Ausbildung. Die hatte sich mit dem Schritt vom Ausbildungsberuf des Schlossers, der noch vor Jahren ähnlich den Zimmermanns-Gesellen „auf der Walz“ war, zu dem eines Metallbauers grundlegend geändert. „Ein Stück“ vom ehemaligen Schlosser sei noch geblieben – ansonsten aber habe sich das Berufsbild des Schlossers in beinahe 100 verschiedene Ausbildungsberufe differenziert.

Jugendlichen eine Chance geben
Nach einem kleinen Sketch zum Thema „Schule, Ausbildung und Beruf“, der von den Jugendlichen vorgetragen wurde, stellte Christoph Elsner von der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer kurz die Aufgaben seines Teams vor. Schwerpunkt von Elsners Tätigkeit ist es, Ausbildungsbetriebe bei der Suche nach geeigneten Kandidaten zu unterstützen. Er ist als „Ausbildungsplatz-Werber“ aber auch in den Schulen der Region tätig und zeigt Schülern, wie sie sich Lehrstellen aussuchen und sich dann dort auch bewerben können.

Mit einer kleinen Übersicht über die Berufswegeplanung der Schule leitete Stefanie Lenuzza, die Koordinatorin Schule-Beruf der Körschtalsschule, die feierliche Besiegelung der Bildungspartnerschaft ein. Sie stellte heraus, dass sich die Schule der Aufgabe stelle, die Schüler ausbildungsreif beziehungsweise -fähig zu machen. Immerhin betrage die „Vermittlungsquote“ der Schule bereits jetzt 90 bis beinahe 100 Prozent – dank der zahlreichen Kooperationspartner und Helfer, von den Eltern und den Kooperationspartnern bis hin zur Unterstützung durch die Mobile Jugendarbeit/Schulsozialarbeit.

Über die „runden Tische“ und die Partnerschaft
Zahlreiche „runde Tische“ seien etabliert worden, und an einem dieser Tische seien auch die Pläne für eine Bildungspartnerschaft gereift. Der Abschluss seiner weiteren Übereinkunft über eine Bildungspartnerschaft stehe zudem bevor: zwischen Beteiligten wie der Verwaltung, dem Jugendhaus und anderen Partnern wie der Stadtbücherei … Nach einem weiteren Sketch der Schüler zum Thema „Ausbildung und Ausdauer“ unterzeichneten Stefanie Lenuzza und Walter Jäger die Urkunde, um damit die Bildungspartnerschaft zu besiegeln.

Mit einem Herbstlied des Grundschulchors hatte die Feierstunde begonnen, mit dem „Schullied“, vorgetragen vom Grund- und Hauptschulchor der Körschtalschule endete dieser Teil der Feier. Anschließend bestand die Möglichkeit, sich an den Stelltafeln in der Halle über die verschiedensten Aktivitäten in Bezug auf (Aus-)Bildung und Partnerschaften zu informieren – oder über den genauen Wortlaut der Urkunde. Auch die war nämlich eigens auf einer Tafel veröffentlicht worden. Darüber hinaus konnte man sich an einem Buffet zu stärken, das von Schülern verschiedener Klassenstufen im Foyer der Turn- und Festhalle angeboten wurde.

Folgende Kooperationsvorhaben sind Bestandteil der Bildungspartnerschaft:

Berufsinformation über Metallberufe an der Schule in Klasse 7
Besuch der Bildungsakademie in Klasse 8
Teilnahme am Berufswegeplanspiel in Klasse 8
Durchführung eines Eignungstests bei der Metallinnung in Klasse 8
Projektarbeit im Rahmen der Projektprüfung in Klasse 9
gemeinsame Teilnahme am Arbeitskreis Hauptschule
praktische Lehrer- und Elternfortbildung


Text: Joachim Hempel