Das Stück „Der zerbrochene Spiegel“
Unser Musical spielt in einem Traumland, in dem der Spiegel der Elemente bei einem Streit der zwei Königinnen zerbricht. Vier Kinder wollen die Spiegelteile wieder vereinen und die Königinnen versöhnen. Ihr guter Wille wird durch viele seltsame Geister, böse Unholde und Gefahren aller Art auf eine harte Probe gestellt.
Beim Schreiben des Stückes haben wir uns von der mittelalterlichen Gedankenwelt des Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus anregen lassen.
Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, (geboren 1493 in Egg bei Einsiedeln; gestorben 24. September 1541 in Salzburg) war Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.
Das menschliche Leben ist ein Spannungsfeld von Gegensätzlichem, und der Mensch steht zeitlebens auch im Spannungsfeld von Gesundheit und Krankheit.
Krankheit ist nach Paracelsus die Folge einer gestörten Harmonie des Patienten mit sich und/oder seiner Umwelt.
Paracelsus schrieb: »alle ding sind gift und nichts on gift; alein die dosis macht das ein ding kein gift ist «.
In jedem und allem liegt Gefahr für den Menschen, wenn er diese Prinzipien nicht kennt.
Gift ist ein Synonym für Unordnung und Disharmonie, in welchem Bereich auch immer.
Zum Heilen gehören nicht nur die treffende Diagnose und die rechte Wahl des Heilmittels, sondern auch die erforderliche Dosis des Medikaments.
Paracelsus zeigt mit seiner Aussage zur Dosis auf eine Methode zur Wiederherstellung gestörter Ordnung im Menschen und der Welt.
Für ihn ist »Dosis« kein einzelner Ton, sondern ein Dreiklang, der neben dem Seelischen auch Kraft und Energie einbezieht.
Musik kann ebenfalls ein Heilmittel sein, weil sie Energie, Kraft, Ordnung und Harmonie besitzt.
Das Musical „Der zerbrochene Spiegel“ ist ein Stück über die Sonnen- und Schattenseiten des Lebens, das Wesen der Dualität, die vier Elemente, den Wert von Freundschaft und über die Wege zur Harmonie.
Hr. Dietrich
Der zerbrocheneSpiegel
An vier Abenden im März wurde das Musical „Der zerbrochene Spiegel“ auf die Bühne der Grund- und Hauptschule Plieningen gebracht. Das märchenhafte Stück fügte so der Musicaltradition der Schule ein weiteres Glanzstück bei.
Mit Spannung verfolgten die Zuschauer die Suche der vier Hauptakteure nach den vier Teilen eines Spiegels, der nach einem Familienstreit zerbrach.
Gleichzeitig wurde der mächtige Spiegel eines Traumlandes zerstört und die dort herrschenden Königinnen daraufhin getrennt.
So symbolisiert das Stück die Zerbrechlichkeit von Glück und Harmonie.
Die Zuschauer wurden nun in das Reich der Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde entführt. Die vier Kinder mussten erst gefährliche Stürme, Wasserfälle, Feuersbrünste und Gefahren unter der Erde bestehen, um die Spiegelteile wieder zu erlangen und den Spiegel zusammenzusetzen. Oft gab es Szenenapplaus für das gekonnte und gewitzte Spiel der Kinder.
Hilfe erlangten diese durch den überzeugend gespielten Weisen und dessen Gegenpol, den sorglosen Narren. Auch die weiße Königin und ihre Helfer retteten die Kinder immer wieder aus ausweglos scheinenden Situationen. Das Zusammensetzen des Spiegels gelang allerdings am Ende erst durch das Hinzukommen der Musik, die alle in Harmonie vereint.
Das Musical erzählte mitreißend von den Versuchungen des Lebens, dem Wert der Freundschaft und den Wegen zur Harmonie. So bewahrheitet sich schließlich der Satz des Schlussliedes: „Nur dass wir zusammen hielten, das gab uns letztendlich die Kraft. Wir haben uns alle geholfen und so den Auftrag geschafft.“ Dass sich gemeinsames Durchhalten und Unterstützen lohnt, hatten alle beteiligten Schüler in der langen und arbeitsintensiven Probenzeit persönlich erlebt.
Hermann Nolle und Uwe Dietrich konzipierten und schrieben das Stück. Darüber hinaus komponierten sie die vielfältigen und eingängigen Melodien, die die Zuschauer am Ende klatschend und mitsummend begleiteten.
Das Spiel der Kinder wurde eindrucksvoll durch Gesangseinlagen der Schauspieler und des Chors, unter der Leitung von Cornelia Meyer-Nolle, unterstützt. Barbara Stumpf-Rühle choreographierte die abwechslungsreichen Tanzeinlagen. Die prächtigen Kostüme wurden in Nähgruppen unter der Leitung von Hermine Burgstaller entworfen und geschneidert.
Im Technikunterricht und der Technik-AG unter der Leitung von Uwe Dietrich wurden die eindrucksvollen und aufwendigen Kulissen gebaut.
Finanzielle Unterstützung erhielt die Musicalproduktion freundlicherweise von zahlreichen ortsansässigen Sponsoren.
Masken, Kostüme und Kulissen schafften somit einen wunderschönen Rahmen, der Akteure und Zuschauer gleichermaßen in eine märchenhafte Welt versetzte.
Die aufwendige und großartige Arbeit aller Beteiligten wurde schließlich mit einem langen Applaus von einem Publikum belohnt, das die jungen Schauspieler erst nach mehreren Gesangszugaben hinter die Bühne entließ.
Von Schulleiterin Regine Hahn gab es anschließend noch ein großes Lob an die vielen Beteiligten, die diese beeindruckende Aufführung mitgestaltet und möglich gemacht hatten .
Zum Musical wurde auch eine DVD produziert. Diese wird zum Verkauf auf Bestellung in der Grund- und Hauptschule Plieningen angeboten.
J. Ketterer