Im Schuljahr 1998/1999 gründete unser Fachlehrer Hermann Nolle eine Marionetten AG.
Als erstes Marionettenstück inszenierten die Klassen 8 unter seiner Regie das Stück
„Der alte Mann und der Tod“. Das Stück wurde mit Hilfe der Schüler selbst geschrieben.
Die Marionetten und das Bühnenbild wurden von den AG-Mitgliedern eigenhändig angefertigt.
Als zweites großes Marionettenstück wurde das afrikanisches Märchenstück
„Die Zaubertöpfe“ im Schuljahr 1999/2000 begonnen.
Unsere Theater AG hatte für dieses langfristige Projekt, das über 1 1/2 Schuljahre ging, folgende Teilziele gewählt:
- Entwicklung einer Geschichte, die als Puppenspiel umgesetzt werden kann
- Schreiben eines auf dieser Geschichte basierendes Stückes in Dialogform
- Schriftliche und zeichnerische Entwicklung der einzelnen Figuren
- Jeder Schüler baut eine Puppe nach den gemeinsam entwickelten Vorgaben
- Das Spiel mit der Puppe wird in kleinen Schritten, zunächst unabhängig vom Stück,
geübt
- Das Puppenspiel wird eingeübt
- Kulissen werden gebaut
- Aufführung des Stückes, auch vor schulfremden Zuschauern.
Der zunächst großzügig wirkende Zeitrahmen von einem Jahr erwies sich schnell als sehr kurz, werden doch sehr viele unterschiedliche Leistungen von den Schülern abverlangt, die alle für das abschließende Puppenspiel unverzichtbar sind. Aus diesem Grund verzögerte sich auch die Aufführung dieses Stückes um einige Monate.
Seit dem Sommer 2000 wurde die Theater - AG vom Fachlehrer Uwe Dietrich verstärkt.
Ihm gelang es auch Fördermittel für die Theater AG von der Schulz-Hector-Stiftung zu bekommen.
Am Marionetten-, Bühnen- und Kulissenbau haben sich 12 Schüler der Klasse 9 beteiligt.
Das Spiel mit Puppen in dem genannten komplexen Aufbau stellt an die Schüler eine besondere Herausforderung dar.
Zunächst geht es um die Vorstellung der Puppe, ihre besondere Spielweise und die damit zusammenhängende Wirkung.
Schnell entwickeln sich Vorstellungen einer Rahmenhandlung, die jedoch nicht im großen Gremium weiterentwickelt werden können. Daher findet sich eine kleine Gruppe bereit, eine Geschichte auszuformulieren. Die Geschichte findet Zustimmung bei den Mitschülern, Änderungsvorschläge werden gemacht. Auf dieser Grundlage entwickeln die Schüler schriftlich, und, soweit es geht, auch zeichnerisch, Charakteristiken der einzelnen Figuren. Hierbei nehmen sie sich auch einschlägige Literatur zu Hilfe.
Die von den Schülern erdachten Puppenvorlagen werden nun noch einmal genauer in Augenschein genommen, überdacht und konkretisiert. Manche kommen noch einmal zu entscheidenden Veränderungen. Die Spielfassung hat mittlerweile ein vorläufiges Endstadium erreicht. Nun endlich kann es an den konkreten Bau der Puppe gehen.
Arme, Beine, Körper und Spielkreuz werden aus Holz zugesägt, gebohrt und geleimt. Hände, Füße und Kopf modellieren die Schüler mit einer Holzmasse nach den eigenen Vorstellungen. Die konkrete Arbeit mit der Holzmasse führt noch einmal zu Abweichungen, Ausprägungen und Veränderungen der zuvor entwickelten Charakteristika. Das Material hat einen so großen Gestaltungscharakter, dass die Schüler lustvoll probieren und experimentieren. Dabei bleibt es nicht bei einem Versuch. Gerade die Gestaltung des Kopfes stellt einen Höhepunkt in der bisherigen Arbeit dar, finden die bisherigen Vorstellungen und Zeichnungen endlich eine dreidimensionale Entsprechung, mit der man am liebsten gleich spielen würde.
Nun aber müssen zunächst erst einmal recht technische Arbeitsschritte durchgeführt werden:
- Der Kopf und die zunächst noch rohen Körperteile und Gliedmaßen werden
befestigt.
- Der Kopf muss mehrfach bemalt werden.
- Die Kleidung muss hergestellt werden. Hierbei sind vor allem die Lehrerinnen im
HTW Bereich und andere Schülerinnen behilflich.
- Die fertigen Puppen werden an das Spielkreuz gehängt.
Nun endlich kann es zu den ersten Gehversuchen kommen. Diese finden zunächst unabhängig von der Handlung statt. Die Schüler müssen nämlich ein Gefühl für die Puppe bekommen, sie müssen mit ihr in Kontakt treten, ihr Verhalten kritisch betrachten, durch technische Vervollkommnung die Bewegungsabläufe verbessern und schließlich, im besten Falle, fast mit ihr eins werden.
Für einige Schülerinnen und Schüler ist es einfacher, im Figurentheater eine Rolle zu übernehmen, da die Figur stellvertretend für sie in Erscheinung tritt.
Andererseits besteht aber gerade in der Beschränkung der Ausdrucksfähigkeit der Figur die besondere Herausforderung an Spieler und Sprecher.
Für diese Aufgaben muss viel Zeit aufgewendet werden. Erst dann kann die Umsetzung des Stückes erfolgen.
Vor der erfolgreichen Aufführung müssen aber noch weitere Aufgaben erledigt werden:
- Herstellen der Bühne und des Bühnenbildes
- Gestalten des "Hörspiels" und der Toneffekte
- Werbeplakate entwerfen und gestalten
- Eintrittskarten herstellen und verkaufen
- Aufbau und Abbau des Theaters am Aufführungsort
Am Ende der mühsamen Probenwochen präsentierten unsere Schüler stolz ihre zum "Leben" erwachten Marionetten und ernteten jede Menge Beifall für ihre Arbeit.
Für die nächsten Marionettenaufführungen ist eine transportable Bühne geplant, um unsere Stücke auch in anderen Schulen und Kindergärten aufzuführen
Im Schuljahr 2000/2001 wurde von der Theater AG das Theaterstück „Das Dschungelbuch“ inszeniert.
Hier spielten Kinder für Kinder und Erwachsene richtig großes Musik-Theater.
Wobei alles von Kindern gemacht wird, d.h. Schauspieler, Sänger, Chor, Beleuchtung, Technik, Ton etc.
Zugegeben, die Lehrer und die Eltern helfen ein wenig, z.B. beim Kulissenbau oder beim Schneidern von Kostümen.
Aber allen Beteiligten macht es großen Spaß, wie man immer wieder feststellen kann. Hier wird spielerisch vieles gelernt, was im "normalen" Unterricht oft gar nicht, - oder nur schwer vermittelbar ist.
Und das mittlerweile Erreichte kann sich durchaus sehen lassen:
Am „Dschungelbuch“ sind der Grund- und der Hauptschulchor mit bis zu 60 Sängerinnen und Sängern beteiligt.
Die Theater-Arbeitsgemeinschaft umfasst mittlerweile bis zu 50 Schülerinnen und Schüler von der dritten bis zur neunten Klasse
Eine Kulissenbau – AG baute 9 Chorpodeste (je 2m*1m) und einen richtig großen Dschungel.
Die Kulissenbauer waren auch während der Aufführungen als Bühnenarbeiter stark im Einsatz. Die Licht – und Tontechnik bauten ebenfalls einige große Schülern mit auf und bedienten sie.
Die Premiere des „Dschungelbuches“ war am 11.07.2001. Es fanden drei Aufführungen mit jeweils 300 begeisterten Besuchern und vielen glücklichen Schülerinnen und Schülern statt. Für einige Tage konnten unsere Schüler und Schülerinnen richtig große Theaterluft an ihrer Grund- und Hauptschule schnuppern.
1.-4.07.2003 Musical „Tanz der Vampire“
Klasse 5-9
12.-15.07.2005 Musical „Shooting Star“
Klasse 5-9
31.07.-01.08.2006 Marionettenstück „Die geheimnisvolle Kiste“
Klasse 7a, 7b
Frau Böhm, Herr Nolle, Herr Dietrich
05.03.-08.03.2008 Musical „Der zerbrochene Spiegel“
Klasse 5-9
Herr Nolle, Herr Dietrich
02.04. – 04.04.2009 Theaterstück „Der Schatz der Richie-Inseln“
Klasse 3-4
Frau Ketterer, Herr Dietrich u.a.
14.07. – 17.07.2010 Musical „Salto Totale“
Klasse 3-9
Herr Nolle, Herr Dietrich, Frau Wörner u.a
14.07. – 16.07.2011 Theaterstück „Geisterstunde“
Klasse 3-9
Frau Ketterer, Frau Lauenstein, Frau Striebel u.a.
11.07.2014 Musical „Tuishi pamoja“
Grundschule
Frau Meyer-Nolle, Frau Koch, Herr Nolle, Herr Dietrich u.a
18.07.2014 Theaterstück „TV NONSTOP“
Klasse 4, 9
Frau Ketterer, Frau Striebel, Frau Schütz, Herr Dietrich